Pressemitteilung: Lesung mit Sarah Kaminsky

Pressemitteilung

Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Montag, 28. November 2016, 19.30 Uhr

Centre Culturel Français Freiburg, Kornhaus am Münsterplatz

Ein Fälscherleben

Lesung mit Sarah Kaminsky (Paris)

In Adolfo Kaminsky: Ein Fälscherleben (aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer. Verlag Antje Kunstmann, München 2011, 224 Seiten, 19,90 Euro) erzählt Sarah Kaminsky die Lebensgeschichte ihres Vaters, der über drei Jahrzehnte lang als Passfälscher tätig war.

Schon auf der ersten Seite des Buches »Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben« erfolgt die Aufforderung „Ausweiskontrolle!“ Der junge Adolfo wird mit falschen Pässen in der Akten­tasche im Januar 1944 von den faschistischen Milizionären des Vichy-Regimes in Paris kon­trolliert. Der Widerstandskämpfer zeigt seinen Ausweis. Er erinnert sich: „Ich bin auch ganz sicher, dass meine Papiere in Ordnung sind. Schließlich habe ich sie selbst fabriziert.“ Die ganze Lebensgeschichte schwankt zwischen diesem Humor und einer Realität von Verfol­gung und Widerstand.

Erst nach der Jahrtausendwende begann die erwachsene Tochter Sarah Kaminsky, diese Vita zu entdecken und aufzuschreiben. Das Ergebnis ist ein schnörkelloser, autobiogra­phisch grundierter Roman, der die westeuropäische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte bis 1971 in einem neuen Licht erscheinen lässt und in der illegalen „Umgestaltung“ der Doku­mente eine tiefe Menschlichkeit aufscheinen lässt:

„Auf meine Art und mit den einzigen Waffen, die mir zur Verfügung standen (…) habe ich in fast dreißig Jahren eine Realität bekämpft, die zu unerträglich war, als dass ich sie hätte mit­ansehen können, ohne etwas zu tun, weil ich überzeugt war, dass man den Lauf der Dinge zu ändern vermag.“

Eintritt: 6 € / 4 € ermäßigt

Inhaber des Vortragspasses der VHS haben freien Eintritt.

Die Lesung begleitet die Passausstellung in der VHS Freiburg (27.11.-08.01.). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Centre Culturel Français, der Volkshochschule und der Landeszentrale für politische Bildung (Frei­burg) und der Aktionskunstgruppe Passausstellung statt.