Ein Kampf mit Windmühlen…

Keine Einreise für unsere gambischen Partner in Deutschland möglich!!!

Abgelehnt Stempel

Abgelehnt Stempel

Eine Chronologie

2011 Sulayman Sambou besucht zuletzt als VolNet Repräsentant eine Partnerkonferenz von Freiwilligenorganisationen sowie mehrere VolNet-Veranstaltungen in Deutschland.

Seit 2011 MentorInnen und Mitglieder in Gambia fragen wiederholt nach weiteren Austauschmöglichkeiten und Gegenbesuche in Deutschland nach. VolNet Deutschland unterstützt die Idee. Die Frage der Finanzierung bleibt die große Hürde.

Seit 2014 VolNet vermittelt Freiwillige über das vom BMZ invitierte Programm weltwärts. Durch die Teilnahme stehen neue Programm-Fördergelder zur Verfügung. Ein Austausch mit PartnerInnen wird im Programm ausdrücklich erwünscht.

Sommer 2015 Eine VolNet-Mitgliederversammlung beschließt dem Gegenbesuch von Partnern in Deutschland 2016 eine hohe Priorität einzuräumen und Gelder dafür zu sparen.

30.Dezember 2015 Ein Antrag auf (Mit-)Finanzierung eines solchen Besuchs wird beim BMZ eingereicht. Ziele und Programmschwerpunkte der Begegnung in Dschld. sind Austausch aller Akteure, die in der VolNet-Vermittlung beteiligt sind, eine Mentoren-Schulung sowie das Festlegen gemeinsamer Ziele von VolNet in den nächsten Jahren.

März 2016 VolNet Gambia bespricht, wer Deutschland reisen soll und welche Zielvorstellungen dieser Besuch haben sollte. Einige Mitglieder erkundigen beim deutschen Konsulat in Gambia nach Richtlinien und Bestimmungen. Morro Jatta („Sam“), Ebrima Marong („Gentle“) und Binta Manjang sollen nach Deutschland kommen.

Mai 2016 Nach 4 Runden von Antragsänderungen wird von Seiten des BMZ die Finanzierung von 75Prozent für den Besuch zugesichert. 

Anfang Juli 2016. Auf der Webseite der deutschen Botschaft in Dakar (Senegal) werden Interview-Termine zur Einreichung der Unterlagen für die drei Mitglieder gebucht. Die Webpage ist für nicht Deutsch oder Französisch sprechende Personen kaum zu verstehen.

28. Juli Alle drei gambischen VolNet-Mitglieder reisen nach Dakar (Senegal). In Gambia ist ein Antrag nicht möglich. Im Gepäck haben sie jeweils einen 25seitigen Ordner u.a. mit folgenden Papieren:

  • Flugtickets und Krankenversicherungen
  • Neuer Reisepass, Polizei-Führungszeugnisse und Gesundheitspässe
  • Einladungsschreiben von VolNet mit Verweis auf kompletter Kostenübernahme
  • Engagement-Nachweise für den Verein der letzten Jahre sowie Übersicht über Ihre beruflichen Aktivitäten
  • Begleitschreiben vom BMZ mit Empfehlung und Unterstreichung der Finanzierung und Wichtigkeit des Partneraustauschs
  • Passbilder und ausgefüllte Anträge, die den offiziellen Charakter des Besuchs untermauern.

Insgesamt hat jeder Einzelne bereits zwischen 100 und 150Euro ausgegeben. Hinzu kommen 40 Euro Bearbeitungsgebühr in der Botschaft.

8. August Morro Jatta („Sam“), Ebrima Marong („Gentle“) und Binta Manjang erhalten vom deutschen Konsulat in Deutschland die Ablehnung (Auf Deutsch geschrieben!) des Visa-Antrages. „Es bestehen Zweifel an der Rückkehrbereitschaft“.

11. August Nach Vollmachtserteilung durch die gambischen Mitglieder legt VolNet Deutschland gegen den Bescheid eine Remonstration ein. Die Botschaft muss daraufhin den Antrag noch einmal prüfen und detaillierter begründen.

19. August Die Botschaft teilt via Email mit, dass der Visa-Antrag für Binta und Gentle abgelehnt bleiben. Sam könnte evt. im Oktober 2016 Deutschland besuchen, da er bereits Familienvater ist und sich vor Jahren schon einmal in Europa aufgehalten hat.

20. August Sam reicht noch einmal seinen alten Pass beim deutschen Konsulat ein. Das Konsulat teilt ihm mit, dass es sich in den nächsten zwei Wochen bei ihm melden wird.

14. September Im Vereinsbüro in Deutschland landet der Ablehnungsbescheid der Remonstration von Morro Jatta mit der gleichen Begründung wie zuvor bei Binta und Gentle“. VolNet Deutschland nimmt daraufhin wieder Kontakt mit der Botschaft auf. Die Antwort kommt per Mail:

(…) das Remonstrationsverfahren ist abgeschlossen. Eine nochmalige Überprüfung der Entscheidung durch die Botschaft findet nicht statt.      

Eine Vorreise nach Europa, die vor ca. 20 Jahren stattgefunden hat, ist nicht geeignet, die Zweifel an der Rückkehrbereitschaft zu zerstreuen. Zwischenzeitlich können sich die Lebensumstände des Antragstellers sowie die allgemeinen Lebensverhältnisse im Heimatland erheblich geändert haben. (…)

Am Partnerbesuch, Mentoring-Training und Mitgliedertreffen in Deutschland nicht teilnehmen konnten:

  1. Ebrima Marong (Volunteer coordinator)

Ebrima Marong (28) ist im Vorstand für die Freiwilligenkoordination zuständig. Er organisiert die Einführungsseminare und ist Supervisor für alle gambische Mentoren und Freiwillige. Er moderiert auch mögliche Konflikte zwischen Projektstelle und Freiwillige. Für VolNet ist Ebrima seit 2009 in der Freiwilligenbegleitung aktiv. Neben zwei anderen Mitglieder ist er maßgeblich mit der Grundstückspflege und Programmentwicklung von Benna Kunda beteiligt. Vom Beruf ist er Tischler. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich durch Auftragsarbeiten. Von VolNet erhält er seit 2014 eine Aufwandsentschädigung für seine VolNet-Tätigkeiten.

 

  1. Binta Manjang (Mentor and Host family)

Binta Manjang (27) betreut seit 2013 unsere Freiwillige als erste weibliche Mentorin und wird in Zukunft mehr Verantwortung im Verein übernehmen. Sie vertritt im Workshop und auf dem Mitgliedertreffen hinaus die Interessen und Perspektiven von Projektstellen. Sie arbeitet im Kundembo-Gesundheits-Projekt (EP-211601) seit Jahren mit internationalen Freiwilligen zusammen. Ihre Familie ist ebenfalls Gastfamilie. Vom Beruf ist sie Krankenschwester. Sie arbeitet teilzeitvergütet in zwei Gesundheitsstationen.

 

  1. Morro Jatta (stellvertretender Vorsitzender)

Morro Jatta (51) ist ebenfalls Gründungs- und Vorstandsmitglied von VolNet Gambia und zuständig für Visa-Angelegenheiten der Freiwilligen, VolNet-Finanzen der Vereinsadministration und Projektstellenbetreuung außerhalb von Gunjur. Seine Familie (3 Kinder) ist ebenfalls Gastfamilie. Aufgrund seiner Auslandserfahrungen in Europa agiert er häufig auch als Mittler bei gelegentlichen Konflikten zwischen Freiwilligen und VolNet Gambia. Sam ist vom Beruf Trommelbauer und Künstler.