Viele von uns zieht es im Winter raus in die Berge. Ski fahren, Schnee-Spaziergänge, Après Ski und alles was dazu gehört. Dass wir dafür meist Grenzen überschreiten müssen, um nach Österreich, in die Schweiz, nach Italien oder Frankreich zu kommen ist uns gar nicht mehr präsent. Mit dem richtigen Reisepass (dem deutschen zum Beispiel!) werden Grenzen zunehmend unsichtbarer. Was für Besitzer*innern eines deutschen Reisepasses zur Selbstverständlichkeit geworden ist, ist für die Mehrheit der Menschen auf der Welt zur Unmöglichkeit verkommen.
Europa stellt sich für Staatsangehörige vieler Länder als eine gut geschützte Festung dar, da ihnen restriktive Regeln die legale Einreise erschweren. Ein Großteil der deutschen Bevölkerung bekommt diese Ungerechtigkeit gar nicht mit, denn sie können in viele Länder visafrei einreisen, deren Staatsangehörige umgekehrt visumpflichtig sind. Die Bewegungsfreiheit eines Menschen darf aber nicht davon abhängig sein, an welchem Ort er zufällig geboren wurde.
Auch im neuen Jahr setzen wir uns aktiv für die Einführung eines transparenten und fairen Visaverfahrens ein. Die Anforderungen der Behörden müssen für jede Person nachvollziehbar und erfüllbar sein. Weiterhin fordern wir die Abschaffung des Kriteriums „Fehlende Rückkehrbereitschaft“, das bisher behördliche Willkür an deutschen Botschaften ermöglicht. Wir werden auch zukünftig die systematische Ausgrenzung sichtbar machen und das europäische Grenzregime inklusive der Visaverfahren mit all seinen Konsequenzen kritisieren und verurteilen.
In unserer Öffentlichkeitsarbeit haben wir die aktuellen Entwicklungen in der Visapolitik über unseren Blog aufgearbeitet und damit eine breite Öffentlichkeit erreicht. Außerdem haben wir Materialien für die Bildungsarbeit entwickelt, um damit das Thema Diskriminierung in der Visavergabe im Bereich Globales Lernen einzubringen. Zusätzlich werden wir mit dem humanitären Visum – das eine Möglichkeit darstellt eine gefährliche Flucht zu verhindern – unser Themenspektrum erweitern. Mit dem Reisepassquartett (hier erhältlich) vermitteln wir die Thematik spielerisch.
Obwohl wir alle ehrenamtlich bei VisaWie? mitarbeiten kostet unser Aktivismus Geld: Für Fahrtkosten, Druckkosten und andere Aktivitäten benötigen wir finanzielle Unterstützung. Da dies nur selten über staatliche oder andere institutionelle Finanztöpfe getragen werden kann sind wir auf Spenden Dritter angewiesen. Deshalb freuen wir uns wenn ihr uns mit einer Spende bei der Arbeit gegen die Diskriminierung in der deutschen und europäischen Visavergabepraxis unterstützt!
Wir wünschen euch und Ihnen ruhige und entspannte Momente zum Ausklang des Jahres 2016 und hoffen, euch auch im Jahr 2017 als Unterstützer*innen für unsere Arbeit zu haben.
Unterstütze die Kampagne mit einer Spende:
Zugvögel eV
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Verwendungszweck: visawie